Dauerausstellung
HAFT, DIKTATUR, REVOLUTION: Thüringen 1949-1989
Die drei Schlagworte aus dem Ausstellungstitel »HAFT, DIKTATUR, REVOLUTION« bezeichnen die drei Stockwerke des Hauses: Der Rundgang durch die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße beginnt oben in der zweiten Etage im Zellentrakt und endet im Erdgeschoss mit der Darstellung der politischen Umbrüche 1989/90. Der Weg führt also von der Repression zur Revolution.
HAFT (2. OG)
Ausgangspunkt des Rundgangs ist die behutsam restaurierte MfS-Haftetage mit ihrer authentischen Zellenstruktur. Ausgewählte Dokumente und Zeitzeug*innenaussagen veranschaulichen Haftgründe, Haftalltag und Haftregime beim MfS. Wer genau hinsieht, entdeckt in der Haftetage bereits erste Hinweise auf den zweiten Aspekt des Hauses: die Siegelabdrücke aus der Zeit der Friedlichen Revolution. Nach der Stasi-Besetzung am 4. Dezember 1989 lagerten Erfurter Bürgerrechtler die sichergestellten Stasi-Akten in den Zellen ein.
DIKTATUR (1. OG)
Eine Etage tiefer, im ersten Obergeschoss, geht es um die gesellschaftlichen Zusammenhänge und politischen Hintergründe. Hier erfährt man Wesentliches über die SED-Diktatur und ihren Einfluss auf das Leben der Menschen in Thüringen, also in den drei DDR-Bezirken Erfurt, Gera und Suhl. Zeitzeug*innen erzählen an Medienstationen aus ihrem Alltag und wie sie in Konflikt mit dem SED-Regime gerieten.
REVOLUTION (EG)
Am Ende des Rundgangs steht die Überwindung der SED-Diktatur. Dass Zivilcourage der Bürgerinnen und Bürger dazu beitrug, das Regime friedlich zu stürzen, ist eine wichtige Botschaft der Gedenkstätte Andreasstraße. Im Zentrum steht der 4. Dezember 1989, als Erfurterinnen und Erfurter die Stasi-Zentrale in der Andreasstraße besetzten. Es war die erste Besetzung einer Bezirksverwaltung der Staatssicherheit in der DDR.
weiterer Ausstellungsbereich zur Hausgeschichte
GEFANGEN UNTER HITLER: POLITISCHE HÄFTLINGE IM ERFURTER GEFÄNGNIS 1933-1945 (UG)
Seit Dezember 2017 gibt es einen neuen Ausstellungsbereich zur Hausgeschichte: Im Nationalsozialismus war der Klinkerbau in der Andreasstraße, wie die meisten Gefängnisse im »Dritten Reich«, auch ein Ort der Unterdrückung. Wer eine abweichende politische Meinung vertrat, wer als »fremdvölkisch« oder homosexuell galt, konnte hier inhaftiert werden. Allein im Erfurter Gefängnis landeten Hunderte Frauen und Männer, nur weil sie dem Weltbild der Nazis nicht entsprachen. An einige von ihnen erinnert die Gedenkstätte in ihrem neuen Ausstellungsbereich.